Angelika Klüssendorf „Vierunddreißigster September“
Angelika Klüssendorf im Gespräch mit Alexander Suckel
Ein Dorf in Ostdeutschland. Walter, ein zorniger Mann, erschlagen in der Silvesternacht von Hilde, der eige nen Frau. Nur kurz vor seinem Ende war er sanft und ihr zugewandt. Dann ein Friedhof: Die Toten studieren die Lebenden. Walter wird zum Chronisten, sieht sich dazu verdammt, die Schicksale im Dorf festzuhalten. Und er fragt nach dem Warum. Was war der Grund für Hildes Tat? Geschah es aus Hass oder aus Barmherzigkeit? „Vierunddreißigster September“ wird zum Dorfroman einer anderen, neuen Art, er kommt den Menschen schmerzhaft nah. Ein hintersinniges Meisterwerk über eine Zeit der Wut, Melancholie und Zärtlichkeit.
„Wir können die Träume der Lebenden sehen, wenn sie schlafen. Es ist eine Art Kino, und die Filme, die sich im Kopf der Schlafenden abspielen, erscheinen mir interessanter als jedes Fernsehprogramm.“